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Miriam Tegels
Heistraat 47
NL 6071CG Swalmen

famtegels@home.nl

 
 


PlusPunkt

Miriams richtig schnelle Masche

Die schnellste Strickerin der Welt heute in der "Scheune" / Der PlusPunkt traf sie vorab

Strickpullis hat sie noch nie gekauft, Decken findet sie langweilig. Wer einmal staunen möchte, sollte heute Bekanntschaft mit Miriam Tegels aus Swalmen machen.

Hinsbeck/Swalmen.

"Meine Mutter ist ganz stolz auf mich", verrät die Niederländerin und fährt fröhlich fort:
"Von ihr habe ich das Talent geerbt. Wir stricken oft gemeinsam nach dem Mittagessen. " Als Miriam Tegels mit sechs Jahren zum ersten Mal Stricknadeln in die Hand nahm, hatte sie sich nicht träumen lassen, einmal den Guinness- Titel" weltschnellste Strickerin" zu tragen. Auch, wenn es seltsam klingt: Geduld gehörte nie zu den Stärken der zweifachen Mutter, die ausgerechnet als Yoga­lehrerin arbeitet. Da musste eine Spezialtechnik her: "Ich habe experimentiert, um beim Stricken ganz schnell zu sein." Womit sie in den Niederlanden auffällt, denn: "Bei uns gilt die englische Methode. Weil das aber für die Gelenke belastend ist, stricke ich auf deutsche Art."
Und wie - pro Woche ein Pullover und das nicht aus Langeweile, sondern weil Miriam Tegels einfach total flott mit den Nadeln umgehen kann. Vór "etwa drei Jahren hörte sie im Radio van der Strick - WM, die eine Engländerin mit 255 Maschen in drei Minuten gewonnen hatte. "Ich habe das sofort ausprobiert und kam auf 370 Maschen." (Zum Vergleich: Durchschnittlich schnelle Strickerinnen kommen, so die Angabe der Rekordhalterin, in drei Minuten auf etwa 180 Maschen.) Damit war der Ehrgeiz geweckt, rasch wurde Kontakt zum englischen Strickverband und mit Guiness World Records geknüpft.
Den Rekordversuch musste die 36-Jährige selbst organisieren. Swalmens ehemaliger Bürgermeister Wim Denie und Sachverständige Carla Meijsen stellten sich gerne als Zeugen zur Verfügung. Im Gemeindehaus und unter Anwesenheit von "Ll" (Limburg TV) brach Miriam Tegels im letzten August dann tatsächlich den damaligen Weltrekord und hielt 14 lange Wochen später die heiss ersehnte Urkunde in den Händen: 118 Maschen je Minute! "Yes", war ihr erster Gedanke. Übrigens hat die agile Niederländerin ihren ersten Job dank eines Strickpullis bekommen, der "ocean wave" hiess und aus 17 Farben bestand. Den trug die damals 21- Jährige beim Vorstellungs­gespräch in einem Behindertenheim, wo sie später mit den Bewohnern kreative Strickarbeiten fertigte.

In ihrer Heimat ist sie fast schon ein Promi
In Swalmen ist Miriam Tegels inzwischen richtig prominent: "Ah, du bist doch die Strickerin", wird sie in den Strassen begrüsst. Ihre persönliche Höchstgeschwindigkeit hat sie mittlerweile gesteigert. Wenn alles klappt, reist sie Anfang nächsten Jahres nach Minneapolis, wo die nächste Schnellstricker-WM stattfindet. Bis dahin leitet sie mit zwei Freundinnen das vor zwei Jahren gegründete Strickcafé "Stitch'n Bitch" in Roermond. Auch deutsch­sprachige Gäste sind zum Austausch und Handarbeiten jederzeit willkommen: de Schuit, Schuitenberg 4, Roermond (mittwochs ab 19.30 Uhr).
Strickcafés boomen derzeit bei unseren Nachbarn, laut Miriam Tegels gibt es bereits 40 Stitch'n Bitch-Projekte, was dagegen sp richt, dass der Spass am Umgang mit Wolle eintönig und nur was für betagte Damen ist. Das widerlegt auch das freche und allein wegen der Fotos sehenswerte - bislang nur in den USA erschienene - Buch "Whip your knitting into shape von Domiknitrix (Jennifer Stafford). Miriam Tegels hat die darin abgebildeten Modelle gestrickt und an der Optimierung der Anleitungen mitgewirkt.

Und wenn die schnellste Strickerin sich einmal den Finger verstaucht, springt sicher Ehemann Frans ein, denn der kann seine Pullover längst selbst herstellen: "Er hat auch die Babykleidung unserer Kinder gestrickt", so Miriam Tegels, die gerne mit Seidenwollgemisch arbeitet und sich nicht vorstellen kann, den Spass an der Strickerei je zu verlieren.

Sandra Wagner

 

Miriam Tegels strickt überall und möchte var allem schnelle Ergebnisse sehen. Foto: Wagner

 

Neugierig geworden? "Gestrickte Leidenschaften - Barbara Diabo" heisst die Ausstellung im Textilmuseum DIE SCHEUNE, Krickenbecker Allee 21, Nettetal-Hinsbeck, wo Miriam Tegels heute zwischen 14 und 17 Uhr die Nadeln "fliegen" lässt. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 12. August (sonntags 11-18 Uhr)